So, ich bin zurück, fürs Letzte..
Ich durfte heute nun endlich die 675R probefahren.
Hier ein subjektiver Vergleich zur Yamaha R1 (04-08) und Yamaha R6 (06-12):
FAHRWERK:
Da hat die R einen Bonus durch das Öhlinsfahrwerk, kann man nicht wirklich mit Serienfedern vergleichen, allerdings hatte ich mal eine R1 04 ebenso mit einem Öhlins, von daher kann ich dann doch einen Vergleich von dort beziehen.
Die Tona lag auf der Straße wie ein Brett, kleinste Unebenheiten hat man sofort im Popometer gespürt. Bei der R1 war es aber ebenso, liegt doch an Öhlins anstatt an dem Mopped wo es drangebaut ist. Denke das dürfte jedem klar sein.
Viel mehr verstehe ich in dem Vergleich unter Fahrwerk, wie sie sich lenken hat lassen, Kurvenverhalten, Gewichtsverlagerung und etc pp.
Hier muss ich vor der Tona den Hut ziehen, kaum waren die Pneus auf Themperatur, hät ich damit jeder R1 auf dem Sozius gehangen. Sie lässt sich deutlich leichter "in die Kurve werfen" und mit deutlich meine ich DEUTLICH. Bei der R1 musste man gewillt reindrücken(190er nicht vergessen), bei der Tona hatte ich den Eindruck, dass man ihr einen kurzen Verweiß mit dem Bein am Tank gibt und schon gehts runter. Kann natürlich bzw. wird zum Teil auch an den Reifen liegen. Aber wa man nicht auf Federn und Reifen schieben kann ist, dass die Daytona doch ein sehr schlankes Figürchen hat, wohin ich meine R1 in Captain Blaubär umtaufen lassen muss. Wo ich mich beim Händler draufgesetzt hatte, dachte ich der will mich jetzt verarschen, Kanzel und Tank sind gänzlich unter mir verschwunden(wo ich später noch drauf zurück komme). Auch im Vergleich zur R6, viel schmaler, was für Euch ja als selbstverständlich uninteressant ist. Kurvenverhalten, fand ich die R6 dann doch etwas "zielgenauer" aber nur maginal. Beide Maschinen sind sehr frontlastig. Bei der R1 sitzt man zwar in einer ähnlichen Position, allerdings mit ein bischen mehr Gwicht ins Zentrum anstatt auf die Gabel.
MOTOR:
Ich denke was jetzt kommt ,dürfte jedem klar sein. So darf ich es nur nochmal bestätigen.
Was ich schön fand ist, dass man um die 2k fahren kann ohne dass sie ruckelt(R1 3-4k). Noch viel schöner fand ich, wie sie im mittlerem Drehzahlbereich richtig richtig lecker nachvorne geht, da kann die R6 nur mit den Spiegeln zucken, die wird da kein Land sehen. Allerdings ist dann oben rum schon Ende wo die R6 dann erst richtig aufblüht. Aber das war klar, wurde erwähnt und auch erwartet. Es zu erleben war dann doch mal was schönes, da auf der LS doch überwiegend in der Drehzahlmitte gefahren wird anstatt über 10k. Für die Renne würde ich aber die R6 widerrum bevorzugen.
Im Vergleich zur R1, ja mei. Kann man denke ich nicht wirklich vergleichen. Etwas schwach(sehr) auf der Brust, aber welche 600er zur 1000er ist das nicht? Im gesamten Drehzahlband fehlt einfach der Hubraum. Was ich aber nach wie vor nicht schlimm finde, wo ich mich bei der R1 konzentrieren muss, dass sie vorne nicht hoch geht, macht man bei der Daytona einfach den Gashahn auf Anschlag und sieht zu wie sie pö a pö immer flotter wird. Find ich sehr entspannend, man hat mehr Augen fürs eigentliche Motorradfahren und dessen Genuss. Wenn man allerdings immer auf Zack sein muss, wird man an ner 1000er nicht vorbei kommen.
Der Quickshifter war ein nettes Spielzeug, gebraucht habe ich ihn dann i.wie doch nicht. Bzw. ich würde ihn nicht brauchen. Ich hab jedesmal aus gewohnheit mit Gaswegnahme geschaltet. Als er mir dann wieder in den Sinn kam, hab ich ihn natürlich ein paar mal im oberen Drehzahlbereich benutzt, muss aber leider sagen, dass er nicht flüssig ist, das kann ich mit der Hand besser. Man merkt immer ein kleines ruckeln. Da bleib ich dann lieber bei meiner angewachsenen "Gasunterbrechung".
DESIGN:
Absolut subjektiv, kann ich schlecht was zu beitragen, außer, dass ich sie persönlich für eines des schönsten Motorräder auf dem Markt halte. Da haben die Engländer wirklich was auf die Räder gestellt, einfach schön. Und der Sound...

Ich hab extra nochmal angehalten und geguckt, dass da auch kein Zubehörpott drauf ist, so ein Triplesound ist wirklich sehr sehr interessant(ist mein Erster den ich gefahren bin). An Lautstärke, Tonlage usw. sicherlich zu überbieten, auch von herkömmlichen 4 Zyl. aber dieses..ja wie nenn ich das, "sonore"..hmm.. prima..
Bei nem Arrow würde die arme sicher jedesmal nen Loch in den Tank bekommen.
FAZIT(auf mich bezogen):
Im 600er Bereich, dazu zähle ich sie als 675er jetzt einfach mal, ist sie denke ich das Alphatier auf der STRAßE. Würde folgendes mich nicht davon abhalten, würde sie wahrscheinlich jetzt in meiner Garage stehen. Die Tona ist so dermaßen frontlastig, dass ich mit meinen DURCHSCHNITTLICHEN 1,84m nach 30min. dann doch meine Handgelenke wahrnehmen musste. Ich guck fast über das Windschild anstatt darunter. Kann fast den Scheinwerfern beim leuchten zuschauen.
Auf Dauer (nach nehr Std. etwa) ging mir das dann auch so langsam in den Rücken. Leider leider leider.. ich hab relativ lange Beine, und da gabs keine Probleme, kam ganz isi auf den Boden, Schaltung war alles im Bereich wo man sagt, dass es gepasst hat(von der Haltung her). Nur eben der Oberkörper hats mir dann doch versaut.
Auf der R6 ist es ganz ähnlich, allerdings weniger in den Rücken, Handgelenke werden dort aber ebenso "trainiert".
Auf meiner R1 pass ich wie Arsch auf Eimer. Wie das Leute machen, die gleichgröß(er) sind, bleibt mir ein Rätsel, denn so hochgewachsen bin ich ja nun auch nicht.
Somit ist das Thema Daytona erstmal für mich gelaufen. Erwartet habe ich es nicht, aber es doch bedacht. Jetzt habe ich mich zumindest davon überzeugt wie es wirklich ist. Vlt. wird es eine zukünftige? Wer weiß..
Grüße und alles Gute Euch,
Börni